Marmor als Gestein
Marmor ist ein elegantes und formschönes Gestein, das für edle Steinmetzarbeiten, Wandverkleidungen oder Bodenbeläge genutzt wird. Besonders hervorzuheben ist die glänzende oder schimmernde Oberfläche. Bei Marmor handelt es sich um Carbonatgesteine in verschiedener Zusammensetzung. Hauptsächlich besteht das Gestein aus Dolomit und Calcit. Marmor gilt als besonders robust und wetterfest. Dennoch lässt er sich flexibel bearbeiten. Dies sind beste Voraussetzungen für die Herstellung von Skulpturen und Denkmälern sowie für eine anspruchsvolle Architektur. Im Folgenden erfährst du mehr über die Entstehung und Verarbeitung von Marmor sowie über die Vor- und Nachteile des Materials.
Die Entstehung von Marmor
Die natürliche Entstehung von Marmor erfolgt petrographisch. Im Erdinneren wird karbonatreicher Kalkstein unter Druck und Hitze umgewandelt. Dies geschieht bei Temperaturen von über 400 Grad und einem Druck von bis zu 10 Kilobar. Auf diese Weise wird die besondere Festigkeit und Struktur des Marmor Gesteins hervorgebracht. Die Bedingungen für die Entstehung von Marmor sind vor allem in Magmakammern gegeben. In der Erdkruste verbleibendes Gestein kühlt langsam ab und tritt mit der Zeit an die Oberfläche.
Die Verarbeitung und Nutzung von Marmor
Marmor lässt sich aufgrund seiner Materialeigenschaften besonders gut für Bildhauerarbeiten verwenden. Viele bedeutende Kunstwerke bestehen aus Marmor. Das gilt aber auch für Gebäudeverkleidungen und Treppen. Marmorplatten sind im Innen- wie im Außenbereich beleibte Treppen- und Fußbodenbeläge. Außerdem wird Marmor für Wandfliesen, Waschbecken, Fassadenplatten und Tischplatten verwendet. Die Gewinnung und Veredelung von Marmor ist ein aufwändiger Prozesse, weshalb Marmorprodukte in der Regel hochpreisig sind.
Die optischen Merkmale von Marmor
Zahlreiche mineralische Einschlüsse sind typisch für Marmor. Die Einschlüsse unterscheiden sich in Form und Größe. Beim klassischen Cararamarmor herrscht eine feinkristalline Struktur vor, weshalb das Material besonders gerne von Bildhauern genutzt wird. Der Kristallbestandteil trägt zur Festigkeit bei und sorgt außerdem für eine hohe Frostbeständigkeit vieler Marmorsorten. Charakteristisch für Marmor Gestein ist ferner der Einschluss von Kalkspaltkristallen, die für ein Glitzern in Richtung des Lichteinfalls sorgen. Dieser optische Effekt wird vor allem bei Wandverkleidungen sowie Treppen- und Bodenbelägen genutzt. Aufgrund der Entstehungsweise des Gesteins fehlen in ihm Fossilien und organische Materialien.
Marmor in verschiedenen Varianten
Marmor kommt in vielen verschiedenen Varianten vor, die man nach Dichte und Farbe unterscheidet. Sehr verbreitet sind weißer und schwarzgestreifter Marmor. Das Material kommt aber auch in Rosa, Grün und Gelb vor. Braune Farbtöne entstehen durch Limonit, rötliche Töne dagegen durch einen hohen Hämatitanteil. Blauer und graublauer Marmor entsteht durch Graphiteinschlüsse, während dunkler und grüner Marmor durch Kohlenstoff, Bitumen oder Chlorit eingefärbt wird. Mehrfarbiges Marmor Gestein enthält eine Mischung verschiedener Mineralien. Hier die häufigsten Marmorfarben auf einen Blick:
- Weiß
- Schwarzgestreift
- Rosa
- Grün
- Gelb
- Braun
- Blau und Graublau
- Rot
Die Eigenschaften und Arten von Marmor
Man unterscheidet zwischen polierfähigem Kalkstein und echtem Jura-Marmor. Als echt geltender Marmor muss nach deutschen gesetzlichen Bestimmungen mindestens zu 50 Prozent aus Dolomit, Calcit oder Aragonit bestehen. Die unterschiedliche Zusammensetzung bringt viele verschiedene Marmorsorten hervor, die sich durch ein individuelles Dekor und spezifische Eigenschaften auszeichnen. Es gibt ein breit gefächertes Farbspektrum, und auch in Sachen Schimmern und Glanz unterscheiden sich die Marmorsorten. Durch die vielfältigen Schattierungen, Nuancen und Farbkombinationen kann man mit Wandverkleidungen und Fußböden faszinierende optische Effekte erzielen. Die kristalline Beschaffenheit verleiht dem Marmor seinen unverwechselbaren Glanz.
Der berühmte Carraramarmor
Der weltbekannte Carraramarmor hat eine schlichte Form und eine weiße Farbe. Er wird häufig von bildenden Künstlern genutzt. Im Mittelmeerraum verarbeitet man ihn aber auch zu Bauelementen. Er kommt nicht nur bei der Boden- und Treppengestaltung zum Einsatz, sondern auch Waschbecken und prächtige Kamine werden aus ihm zumeist in traditioneller Handarbeit hergestellt.
Wofür wird Marmor eingesetzt?
Im mitteleuropäischen Raum wird Marmor hauptsächlich für die Gestaltung von Innenräumen genutzt. Mit ihm werden Wände, Böden und Treppen verkleidet. Wegen der Frostbeständigkeit eignen sich die meisten Marmorsorten aber auch für den Außenbereich. In der Küche dient Marmor oft als elegante und strapazierfähige Arbeitsplatte. Auch Theken erhalten häufig einen Marmorbelag. Aufgrund der Säureempfindlichkeit des Materials sollte es aber entsprechend behandelt oder beschichtet werden. Marmorfußböden sind hitzeunempfindlich und sorgen bei heißen Temperaturen für einen kühlenden Gehkomfort. Sehr beliebt sind auch Waschbecken aus Marmor. Sie weisen eine elegante und individuelle Musterung auf, die sie zu einem echten Blickfang macht. In repräsentativen Gebäuden trifft man Marmor als Wandverkleidung an. Das gilt insbesondere für große Empfangshallen. Platten und Fliesen aus Marmor werden gerne für elegante Treppenhäuser und Bäder genutzt. Aus hochwertigem Marmor kann man ferner einen Fußboden für den Wohnbereich entstehen lassen. Das Material kann man auch gut über eine Fußbodenheizung verlegen.
Marmor für die Gestaltung von Außenbereichen
Marmor verleiht der Umgebung von Haus und Garten ein edles und repräsentatives Flair. Mit ihm können unter anderem Terrassen, Balkone und Außentreppen gestaltet werden. Marmorplatten weisen einen sehr geringen Porenraum auf und haben eine äußerst glatte Oberfläche. Deshalb sind sie frostbeständig. Aus elegantem Marmor werden darüber hinaus dekorative Skulpturen und kunstvolle Grabsteine gefertigt.
Marmor in Küche und Bad
Marmor wird häufig zu Thekenplatten und Küchenarbeitsplatten verarbeitet. Diese müssen allerdings einer speziellen Behandlung unterzogen werden, denn Marmor ist säureempfindlich. Wein, Zitrusfrüchte, Essig und scharfe Reinigungsmittel verursachen hartnäckige Flecken. Im Zuge der industriellen Verarbeitung wird Marmor für den Küchenbereich in ein Bad getaucht, das die Poren verschließt. Das schützt die Oberfläche vor Verschmutzung und schädlichen Einflüssen. Alternativ kann eine Kunststoffbeschichtung aufgetragen werden, die man unter anderem auf kleinen Bistrotischen vorfindet. Gut geeignet ist Marmor für eine elegante Ausgestaltung des Badezimmers. Das Material ist wasserfest und schnell trocknend. Außerdem überzeugt es mit einer eleganten Optik und einem schönen Glanz. Allerdings hat Marmor eine glatte Oberfläche und ist nicht rutschhemmend.
Weitere Verwendungsbereiche für Marmor
Neben ästhetischen gibt es auch technische Verwendungsbereiche für Marmor Gestein. Marmorpulver ist ein hervorragendes Schleifmittel. In feiner Form trifft man es auch als Beimischung in der Zahnpasta an. In der Pharmaindustrie werden aus Marmorpulver Kalziumpräparate hergestellt. So entstehen unter anderem Tabletten zur Förderung des Knochenaufbaus oder Mittel für Allergiker. Reste aus Marmorsteinbrüchen werden zumeist gemahlen und an die Industrie weiterverkauft.
Die Vorteile von Marmor
Die optischen Vorzüge von Marmor liegen in seiner individuellen Struktur und Maserung. Durch die Mineraleinschlüsse ist jedes Stück Marmor ein Unikat. Das Gestein entwickelt im polierten Zustand einen intensiven Glanz, der durch seine dichte Kristallstruktur zustande kommt. Marmor ist wetterfest, robust und pflegeleicht. Er ist leicht zu reinigen und verfügt über eine wasserundurchlässige Oberfläche. Da in Marmorplatten, die im Außenbereich verlegt werden, kaum Wasser eindringt, sind sie in der Regel frostfest. Marmorböden in Innenräumen sind so glatt, dass sich wenig Staub in Spalten und Poren festsetzen kann. Deshalb sind sie für Allergiker besonders geeignet. Hier die Vorzüge von Marmor auf einen Blick:
- edle und individuelle Optik
- stilvoller Glanz
- wasser- und frostfeste Oberfläche
- leicht zu reinigen
Die Nachteile von Marmor
Durch eine starke Beanspruchung des Materials können auf Bodenbelägen und Küchenarbeitsplatten aus poliertem Marmor nach einiger Zeit matte Stellen auftreten. Durch fachgerechtes Polieren und Schleifen kann die Fläche wieder instandgesetzt werden. Unversiegelte Marmorflächen sind säureempfindlich. Daher sollte man Marmor nicht mit Essig, Fruchtsäure oder Wein in Kontakt kommen lassen. Zudem ist Marmor in Abhängigkeit von der Sorte und der Abbautechnik ein relativ teures Material. Hier die Nachteile von Marmor auf einen Blick:
- Das Material muss nach starker Beanspruchung fachgerecht geschliffen und poliert werden.
- säureempfindlich
- vergleichsweise teuer
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Eigenschaften je nach Art des Marmors variieren können. Es gibt verschiedene Arten von Marmor aus verschiedenen Regionen der Welt, und jeder Typ kann geringfügig unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.